(aktualisiert: )
GO IOOL 2004
GO auf Rügen
Nein, das ist keine neuer Kampf- oder Schmerzensschrei, sondern steht für “GO beim Internationalen Ostsee-OL” (IOOL) 2004 auf der Insel Rügen. Eine kleine Abordnung unseres Vereins hat erstmalig diese alle zwei Jahre durchgeführte Veranstaltung besucht, und zwar auf Anraten unseres OL-Neuzuganges aus Berlin, von Katrin Reich. Sie hat uns von ihren bisherigen Erfahrungen bei dieser Veranstaltung schon lange vorgeschwärmt…
Es waren 3 erlebnisreiche Tage und 4 nicht minder erlebnisreiche Nächte über Pfingsten. Unterwegs waren (nach Alphabet) Piotr Dargacz, Birger Holtermann, Leo Ramzaytsev, Katrin Reich und Klaudius Skrzypek.
Abreise
Schon die Diskussion über die Abreisezeit zuhause sorgte für Zündstoff im Team. Der “Chef de Mission” (unser Vorsitzender Dr. Mabuse) hatte Freitag abend, 17:30 Uhr als Abreisezeit verkündet. Ein als Tanzsporttrainer tätiges Mitglied hatte in der Vorwoche verbaselt, daß ja Pfingsten (und damit die Reise) schon vor der Tür steht und vergessen, seine Gruppen in Darmstadt-Eberstadt von der Abwesenheit zu unterrichten. Da auch keine Vertretung gefunden werden konnte, ließ sich das dortige Training nicht einfach kurzfristig absagen. Also wurde als Abreisezeit kurzerhand (und einstimmig, mit der einen Stimme des Betroffenen) 23:15 Uhr festgelegt. Um 23:30 ging es dann tatsächlich in Offenbach los…
Nachtfahrt


Nachtfahrten sind etwas Herrliches – wenn man nicht gerade selber fahren muß. Weil er angeblich das größte Auto besorgen könnte – oh Verzeihung: das räumlich größte Auto HÄTTE! – wurde unser polnisches Mitglied Piotr als Fahrer auserkoren. Er hat auch wacker die ganze Nacht durchgehalten. Da wir durch unsere unorthodoxe Abreisezeit dem Pfingstverkehr ein Schnippchen geschlagen haben, kamen wir tatsächlich am nächsten Morgen nach einer Reisezeit inkl. Pausen von 8h 19min auf Rügen an. Der Internet-Routenplaner hatte 8:20 h vorgegeben.

Dr. Mabuse war allerdings ein etwas quengeliger Navigator auf dem Beifahrerplatz. Entgegen der “optimalen Routenplanung” aus dem Internet verwies er bei jeder passenden (und bei den meisten unpassenden) Gelegenheiten auf den “besseren Weg” über Erfurt und Berlin hin. Schon sobald mehr als 2 Autos in Kolonne fuhren, hat er sich über die Staus auf unserer Route beschwert und darauf hingewiesen, daß es um Erfurt herum sicher keine geben würde…
Als wir auf Rügen ankamen, graute bereits der Morgen. Anmerkung von der Rückbank: “Falsch! Dem Morgen!”


Auf der Brücke von Stralsund nach Rügen waren schon am Samstag morgen um sieben die Angler aktiv. Um halb acht rollten wir dann auf der Suche nach dem besten Weg zu den Kreidefelsen durch Saßnitz. Nach einer rallyemäßigen Bergetappe stellt sich heraus, daß man mindestens ca. 3 km einfachen Weg von einem teuren, touristischem Parkplatz aus wandern muß, um diese Steilküste zu erreichen.
So haben wir uns dann auf einem ebenso teuren Parkplatz in Saßnitz am Meer niedergelassen, aus den mitgebrachten Vorräten ein Frühstück improvisiert und versucht, am steinigen Strand ein wenig Schlaf nachzuholen. Der Vormittag verging dann noch mit einer fast zweistündigen Kutterfahrt “wie im Fluge”.
Das Umfeld


Die sportlichen Ergebnisse der GOler sind ein anderes Thema – einsame Spitze sind wir aber auf jeden Fall in so wichtigen Disziplinen wie Eis- oder Fischbrötchen essen, gut frühstücken, gut abendessen usw. Diesmal waren auch alle Mitreisenden verpflegungstechnisch gut vorbereitet und hatten alles Wichtige mitgebracht. Auf der Rückfahrt war der Kofferraum vergleichsweise leer und die Reisetaschen waren wesentlich kleiner als auf der Hinfahrt…

Am Pfingstsonntag hatte Katrin Geburtstag. Endlich bekamen wir zum Frühstück die Kuchen zu kosten, die sie schon seit unserem Aufbruch wie ihre Augäpfel hütete! Köstlich!
Am Vorabend hatten wir ihre Sportkameraden und -innen aus ihrem “alten Club” in Berlin-Kaulsdorf kennengelernt. Zum Glück kamen diese entgegen den Ankündigungen nicht morgens in die Turnhalle, um Katrin (bzw. die ganze Halle) mit einem Ständchen zu wecken…
Den Abend verbrachten wir dann mit einer improvisierten Sekt-aus-der-Flasche-Party am Strand. Eine frische Brise aus Nordost ließ zwar kein wirkliches Karibik-Feeling aufkommen; es war aber trotzdem sehr schön.
Sportliches

Ach ja: Gelaufen sind wir natürlich auch ab und zu. Nämlich Samstag, Sonntag und Montag.
Für unseren Dr. Jekyll war nach dem Samstag der Wettkampf bereits zu Ende. Wie üblich knickte er auf seiner Strecke um und humpelte mit letzter Kraft ins Ziel. Anschließend fehlte er auf den meisten Action-Fotos in Eisdielen und am Strand.

Das Gelände erwies sich für uns Flachländer unerwartet kupiert und detailliert. Höhenlinien sind wir nicht gewöhnt, und in der Ausschreibung war das Gelände als “von zahlreichen Wegen durchschnitten” angekündigt. Aber diese Wege waren nicht so rechtwinklig wie bei uns… Alles in allem stellten die Kurse und das Gelände äußerst hohe Anforderungen an die Orientierung. Und daß 1700 Teilnehmer durch den Wald wuseln, erleichtert die Sache nur unwesentlich.
Am Montag betrug der Weg von der Zielwiese zum Start fast 3 km. Am Startplatz, 10 Minuten vor seinem Start, stellte Leo fest, daß er seinen elektronischen Stempelchip vergessen hatte. So absolvierte er den Kurs außer Konkurrenz, denn er konnte auf der letzten Etappe nicht gewertet werden.
Unsere in der Wertung verbliebenen 3 Teilnehmer schlugen sich in ihrer jeweiligen Startklasse nach ihren jeweiligen Möglichkeiten. Birger hatte an allen Tagen Probleme, den 1. Posten zu finden und beschloß, zukünftig die OLs gleich mit dem 2. Posten zu beginnen. Katrin absolvierte ihre Bahnen “sehr sorgfältig” (andere würden es “langsam” nennen), aber sicher, und Piotr hielt die virtuelle Fahne des GO wenigstens auf halbmast hoch…
Fazit
Als Fazit: in zwei Jahren müssen wir da wieder unbedingt hin! Es gilt das olympische Motto: “Dabeisein ist alles!”