Decoration Gymnasion Offenbach e.V. 1983

O-Sport und mehr in Offenbach

Pleiten, Pech und Pannen

Staffel- und Mannschaftsmeisterschaften in den Flechtinger Höhen bei Haldensleben

Massenstart Haldensleben (25.9KB)
Aufstellung zum Massenstart bei den Staffelmeisterschaften: Im blauen Laufanzug in der Bildmitte unser Startläufer Birger Holtermann

Mit immerhin drei Dreierteams hatte sich der GO für die Deutschen Meisterschaften im Mannschafts- und Staffel-OL in den Flechtiger Höhen bei Haldensleben angemeldet. Unser Nachwuchs sollte bei den Wettkämpfen am 9. und 10. Juni 2007 zwei Mannschaften in der Kategorie „Offen Kurz“ stellen, während sich die ältere Generation sich auf der Langstrecke (Rahmenklasse) versuchen wollte.

Am Abend vor der Abreise stellte sich dann leider heraus, daß gleich zwei junge GOler wegen Krankheit ausfallen und wir uns deshalb mit zwei unvollständigen Teams auf den Weg würden machen müssen – aber egal, wir waren ganz zuversichtlich, an der ‚Läuferbörse’ am Wettkampfort noch ein paar Mitstreiter finden zu können, mit denen wir unsere Mannschaften dann wieder vervollständigen wollten.

Staffelmeisterschaft am Samstag

Die weite Anreise nach Sachsen-Anhalt erforderte mal wieder eine sehr frühe Abreise: Schon um 5.45 Uhr MESZ (= 6.00 Uhr GO-Zeit) am Samstag morgen sollten sich alle Mitfahrer am in Offenbach am Kaiserlei einfinden. Offensichtlich hatte niemand den Wecker überhört, jedenfalls konnten wir halbwegs pünktlich abfahren und waren dann gegen 10.30 Uhr am Ziel. In der noch verbleibenden Zeit bis zum ersten Start um 12 Uhr konnten dann glücklicherweise noch zwei Läufer vom SV Baindt gefunden werden, die sich unseren Staffelmannschaften anschließen wollten, so daß wir schließlich doch noch mit drei vollständigen Teams an den Start gehen konnten.

Staffelwechsel (animiert) (218.0KB)
Klaudius Skrzypek wechselt auf Schlußläuferin Elisabeth Vollmer bei den Deutschen Staffelmeisterschaften 2007

Bei Staffelwettkämpfen müssen die Läufer eines Teams nacheinander an den Start gehen und unterschiedliche Strecken absolvieren. Eine besondere Herausforderung dabei ist der Massenstart der ersten Läufer, die alle gleichzeitig loslaufen. Hierbei gilt es, im allgemeinen Getümmel am Start nicht die Orientierung zu verlieren und vor allem auch der Versuchung zu widerstehen, einfach den anderen Teilnehmern hinterher zu laufen. Damit der zweite und dritte Läufer eines Teams wissen, wann in etwa sie ihren Vorläufer im Ziel erwarten können, passiert jeder Staffelteilnehmer etwa 5 - 10 Minuten vor dem Zieleinlauf einen Sichtposten in Zielnähe.

Im Erwachsenenteam ging Birger Holtermann als erster Läufer an den Start. Auf der 5,7 km langen Strecke im weitgehend flachen und gut belaufbaren Waldgelände lief es für ihn zunächst sehr gut, bis ihm dann leider am 7. Posten ein Fehler unterlief, der ihn um etliche Minuten zurückwarf. Auch für Klaudius Skrzypek, der als zweiter Läufer auf die Strecke ging, lief es nicht optimal. Er kam ebenfalls auf dem Weg vom 6. zum 7. Posten vom geplanten Kurs ab – ein weiterer Zeitverlust für das Team. Für Elisabeth Vollmer, die als Schlußläuferin in den Wald ging, brachte das dann immerhin schon mal die beruhigende Gewißheit, mit einem nicht ganz so guten Lauf dem Team nicht mehr allzu viel kaputt machen zu können. Daraufhin leistete sie sich dann auch gleich zwei dicke Schnitzer und kam deshalb so ziemlich als allerletzte Läuferin aus dem Wald.

Gesine Winkler beim Zieleinlauf (58.0KB)
Gesine Winkler (D10) beim Zieleinlauf Deutsche Staffelmeisterschaft in Haldensleben

Auch bei den Kinderteams lief es nicht gut: Das Team GO 1 mit Friederika Winkler, Marko Brlek und Tobias Vogel hatte einige Fehlstempel aufzuweisen und kam daher nicht in die Wertung. Und auch das zweite Team auf der Kurzstrecke konnte nicht punkten – dabei waren die Fehlstempel allerdings nicht unserer Läuferin Gesine Winkler zuzuschreiben, sondern einem der beiden ‚zugekauften’ Läufer vom SV Baindt.

Die ernüchternde Bilanz des ersten Tages: Zwei Disqualifikationen und ein vorletzter Platz – kein ruhmreiches Ergebnis! Zu unserer Entschuldigung kann eigentlich nur angebracht werden, daß die Bahnlegung wirklich anspruchsvoll und daß die Grünstufen- und Wegklassifikation auf der Karte teilweise etwas fragwürdig waren.

Mannschaftsmeisterschaft am Sonntag

Unser Nachwuchs (in Haldensleben) (91.3KB)
Unser Nachwuchs mit Jugendtrainerin Katrin Reich

Nach einer mehr oder weniger erholsamen Nacht im Massenlager gingen wir dann am nächsten Tag mit neuen guten Vorsätzen an den Start. Auf dem Programm stand diesmal die Mannschaftsmeisterschaft, bei der die Läufer einer Mannschaft gemeinsam starten, sich im Wald dann jedoch aufteilen, um eine bestimmte Anzahl von Posten anzulaufen. Neben einigen Pflichtposten, die von jedem Läufer anzulaufen sind, gibt es noch eine Anzahl von Wahlposten, die nur von einem Mitglied der Mannschaft gestempelt werden müssen. Die Herausforderung dieser Disziplin ist es, die freien Posten möglichst leistungsgerecht auf die Läufer zu verteilen und zu erreichen, daß alle Läufer etwa gleichzeitig ins Ziel kommen, denn gewertet wird nur die Zielzeit des letzten Läufers.

Der erste Start war an diesem Tag schon für morgens um 9 Uhr angesetzt – eine deutliche Verbesserung zum Vortag, wo alle Teams in der größten Nachmittagshitze gestartet waren. Schon um 9.02 Uhr war das Erwachsenenteam auf der Langstrecke auf dem Weg zum ersten Pflichtposten. Nachdem dieser erreicht war, wurde beratschlagt, wer nun welche Posten anzulaufen hätte – am zweiten Pflichtposten wollte man sich wieder treffen. Daß die Laufkarte ‚irgendwie merkwürdig’ aussah, fiel zu diesem Zeitpunkt noch niemandem auf. Beim Erreichen des zweiten Pflichtpostens war dann immerhin schon einem Läufer aufgefallen, daß es nicht für alle Posten auf der Karte eine Postenbeschreibung gab – aber daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen, gelang leider auch nicht. Als nächster Treffpunkt wurde der fünfte Pflichtposten vereinbart. Elisabeth machte sich schnell wieder auf den Weg, denn sie hatte diesmal die entlegensten Posten zugeteilt bekommen. Birger und Klaudius beratschlagten indes noch das weitere Vorgehen und durchblickten dann endlich auch, daß auf der Karte nicht nur die 40 zur Kategorie „Offen lang“ gehörenden Posten aufgedruckt waren, sondern das gesamte im Wald vorhandende Postennetz – insgesamt mehr als 80 Posten! Das war zwar ein klarer Fehler des Veranstalters, hätte den Läufern jedoch trotzdem sehr viel früher auffallen sollen. So hätte verhindert werden können, daß mindestens 15 Posten zu viel angelaufen und etliche Kilometer zu viel zurückgelegt wurden. Die Folge: Unsere Mannschaft kam wieder nur als drittletztes Team ins Ziel. Allerdings schieden bei diesem Lauf etliche Teams mit Fehlstempeln aus, so daß man mit dem 12. Rang bei insgesamt 22 an den Start gegangenen Teams eigentlich noch ganz zufrieden sein kann.

Auch den beiden GO-Teams in der Kategorie ‚Offen Kurz’ gelang diesmal der Einzug in die Wertung. Das Team GO 1 ging mit derselben Besetzung wie am Vortag an den Start und erreichte den 30. Platz, wobei Tobias, der eigentlich stärkste Läufer, wegen einer Verletzung leider nur bedingt einsatzbereit war und Marko und Friederika deshalb die längeren Laufstrecken unter sich allein aufteilen mußten. Das Team GO 2, diesmal verstärkt durch unsere Jugendtrainerin Katrin Reich und Annika Graw vom Verein DJK Adler 07 Bottrop, fand ebenfalls alle Posten und landete am Ende auf Platz 28. Insgesamt gesehen konnten wir am Sonntag also ein Ergebnis erzielen, das vielleicht nicht wirklich gut, aber doch schon deutlich besser als am Vortag war. Auf jeden Fall waren wir der Meinung, daß wir uns unsere Zielwiesenpommes redlich verdient hatten!

Gegen 14 Uhr machten wir uns dann auf den Heimweg. Gerade rechtzeitig, um genau in den Wochenendrückreiseverkehr zu kommen und so ziemlich alle Staus mitzunehmen, die die A7 und die A5 an diesem Tag zu bieten hatten. Und als ob die Pleiten-, Pech-, und Pannenserie des Wochenendes noch nicht ausgereicht hätte – letztendlich wurden wir sogar noch in einen kleinen Auffahrunfall verwickelt, bei dem aber glücklicherweise weder das Auto noch die Insassen Schaden genommen haben.

Trotz allem hatten wir wieder man ein schönes OL-Wochenende, bei dem wir uns auch von ein paar kleinen Mißgeschicken und Unglücksfällen nicht die Stimmung verderben lassen haben. Die Tatsache, daß selbst unser erster Vorsitzender nach 6 Stunden hinter dem Steuer immer noch ein lustiges Liedchen auf den Lippen hat, zeigt doch, daß unsere Schmerzgrenze noch lange nicht erreicht ist.

In diesem Sinne: Bottrop, wir kommen!