Decoration Gymnasion Offenbach e.V. 1983

O-Sport und mehr in Offenbach

Atemlos durch den Park

Doppelsprint-Training im Leonhard-Eißnert-Park

Aufgrund des guten Zuspruchs zu unseren Trainingsveranstaltungen lud unser Sven Göbel zu einem zusätzlichen Bonus-Trainingslauf in den Offenbacher Leonhard-Eißnert-Park. Eigentlich sogar zwei, denn es war ein Doppelsprint, bei dem jeder Teilnehmende zweimal auf kürzeren Distanzen antreten konnte (bzw. mußte, um in die Gesamtwertung zu kommen).

Doppel-GO’sches Viertel

Beruflich bedingt nach einer überlangen Nachtschicht bis in die schon späten Morgenstunden verschob sich schon der Beginn des Postensetzens; zusätzliche Zeit erforderte das Anbringen der Diebstahlsicherungen an besonders exponierten Postenstandorten. Und dank der herbstlich-ausgedünnten Vegetation war eigentlich fast jeder Postenstandort in dem Parkgelände mit dem dichten Wegenetz exponiert. Daher verzögerte sich der Beginn jedes der beiden Läufe um etwas mehr als das übliche GO’ische Viertel. Der Stimmung unter den hoffnungsfroh teilweise auch von weiter her angereisten Aspiranten tat dies doch zunächst noch wenig Abbruch.

Für etwas Irritationen insbesondere bei den auswärtigen Gästen sorgte dabei der in der Einladung veröffentliche Hinweis für den Treffpunkt “ehemalige Tischtennishallen”. Der in der Online-Version nachgereichte Hinweis auf die nun an dieser Stelle befindliche Skater-Anlage ging wohl in dem allgemeinen Faktengemenge unter. Aber letztlich trafen doch alle Startwilligen wohlbehalten an der richtigen Stelle ein. Die Wartezeit auf den 1. Start wurde dann damit überbrückt, daß gemeinsam der Start- und Zielbereich aufgebaut und mit den benötigten SI-Stationen möbliert wurde. Wegen der zunehmenden Eintrübung des Himmels installierte sich das Org-Büro mit der EDV unter dem kleinen Vordach einer Halfpipe. Eine weise Entscheidung – begann es doch nicht lange danach, zunächst zart, später verstärkt zu tröpfeln.

Besonders erfreulich war der Andrang von einigen vereinslosen Starterinnen, die auf den kürzeren Sprintstrecken sich wieder einmal beim Orientieren versuchen wollten. Dabei handelte es sich ausnahmslos um Wiederholungstäterinnen, und daher –so viel sei bereits verraten– kam es hier zu keinerlei Fehlstempeln.

Einmal rund

Auf sehr interessant und abwechslungsreich gelegten Strecken ging es dann in den drei Kategorien im Minutentakt auf die jeweiligen Strecken. In weiser Voraussicht wurden bei dem übersichtlichen Startfeld keine Startzeiten vorab zugeteilt, so daß schließlich alle Angetretenen relativ flott in das Rennen gehen konnten.

Die Strecken waren durchaus nicht trivial gelegt. Die Postenstandorte waren zwar, so weit es bei dem dichten Wegenetz im Leonhard-Eißnert-Park möglich ist, entfernt von den gut belaufbaren Parkwegen, aber es gab doch einige Gelegenheiten, weniger günstige Routen zwischen zwei Posten zu wählen. Die herbstlich gelichtete Vegetation tat ihr übriges, so waren die Posten in den meisten Fällen doch schon recht weit zu sehen. Wenn man den richtigen Weg wählte…

So lagen auf der langen Strecke nach dem 1. Durchgang die beiden Führenden, Anatoly Dunaev vom ausrichtenden Verein, und Daniel Werner, Stammgast bislang ohne Vereinsbindung, nur 7 Sekunden auseinander. Dies ließ einen spannenden Ablauf des 2. Durchganges erwarten. Auch der Drittplazierte Simon Harston, für Budenheim startend, konnte mir weniger als zwei Minuten Rückstand noch gut in das Geschehen im 2. Lauf eingreifen. Auf den folgenden Plätzen war der Zeitabstand unter normalen Umständen für ein Eingreifen in die Podestplätze schon sehr “sportlich”.

Auch in der mittleren Kategorie war der Vorsprung unseres routinierten OLers einer höheren Altersklasse, Martin Garzorz, vor dem Zweitplazierten Benno Raupach, Altersklasse 12 Jahre, nicht im uneinholbaren Bereich. Auf der kurzen Bahn erreichte aber David Bechhaus einen unter normalen Umständen kaum einholbaren Vorsprung von mehr als achteinhalb Minuten vor seinen Schwestern Rebecca und Tabea.

Nochmal rund

Zwischen den beiden Läufen mußte der Ausrichter den Park etwas umdekorieren, und schaffte es auf diese Weise, für den zweiten Durchgang ebenso spannende und sogar nochmals längere und postenreichere Bahnen zu legen. Leider konnte die Zeitverzögerung des 1. Laufes nicht aufgeholt werden, und die am Start auf den 2. Lauf Wartenden vermißten doch den sonst bei uns schon fast obligatorischen Kuchen, um die Zeit und die zunehmende Kälte und Feuchtigkeit von oben zu überbrücken. Angeregte Gespräche ließen die Zeit zwar nicht wie im Fluge, aber letztendlich doch angenehm vergehen.

Leider sorgte ein anfänglicher Hinweis des Wettkampfleiters, als gesperrt markierte Durchgänge im 2. Lauf auch für den Fall zu respektieren, falls sie geöffnet sein sollten, für etwas Verwirrung im Teilnehmerfeld auf der langen Strecke. Erstmalig kam auch der nur rudimentär kartierte Teil östlich der B448 zum Einsatz; was ein zweimaliges Passieren der Fußgängerbrücke erforderte. Anschließend ging es auf den Parkplatz hinter dem Kickers-Stadion, und die zitierten Eingänge waren tatsächlich geschlossen. Ein Teil des Teilnehmerfeldes erkannte auf der Karte aber, daß es zwischen dem abtrennenden Zaun zum Stadion und der Bundesstraße noch eine kleine Lücke gab, die (in diesem Wettkampf – nicht beim Zugang zu einem Fußballspiel!) einen legalen Zugang zum Parkplatzgelände erlaubte. Wer das nicht erkannte, mußte komplett einen riesigen Umweg außen um das Stadiongelände herumlaufen. Diese Variante wählte –leider– unser Führender Anatoly. Er verschenkte dadurch wertvolle Minuten und den Gesamtsieg. Die sportliche Leistung des langen Umwegs wurde aber auch von den Mittbewerbern auf der Strecke neidlos anerkannt, ebenso wie bei den ebenfalls diese Variante wählenden Wladimir Kotschetkow und Irina Gurieva. Beim Orientierungslauf gewinnen aber leider diejenigen, die den günstigsten Weg wählen, und so konnten sich die Zweit- und Drittplazierten aus dem 1. Lauf hier an die Spitze schieben.

In den übrigen Kategorien veränderten sich die Zeitverhältnisse gegenüber dem 1. Lauf nicht.

Ergebnisse

Alles in allem war es ein gelungenes Doppelsprint-Training, welches von allen Angetretenen mit lobenden Worten gewürdigt wurde. Für den Ersteller der Karte, Birger Holtermann war es der erste Lauf als Teilnehmer auf dem eigenen Werk; bislang hatte er hier ausschließlich Läufe konzipiert und ausgerichtet.

Die Ergebnisse wurden wegen der fortgeschrittenen Zeit und dem zunehmenden Regen diesmal nicht mehr direkt vom Ziel online gestellt; liegen aber inzwischen selbstverständlich auch online vor:

Ein besonderer Dank geht natürlich zuerst an den Ausrichter Sven Göbel für Organisation, Bahnlegung und Postensetzen. Beim Aufbau des WKZ unterstützte Simon Harston tatkräftig. Beim anschließenden Einsammeln der Posten waren Irina Gurieva, Wladimir Kotschetkow und für die größte Runde Anatoly Dunaev im Einsatz.

Beim nächsten Lauf, dem traditionellen JAWNGNOL wird es neben den hoffentlich zahlreich von den Teilnehmenden mitgebrachten Weihnachtsplätzchen auch wieder den schmerzlich vermißten GO-Zielkuchen geben!