Der/die/das Letzte
Der (voraussichtlich) letzte Weinberg-OL Klein Winterheim
Nach 35 Jahren endet (voraussichtlich) eine Ära: der langjährige Initiator und Gestalter des traditionellen Weinberg-OLs in Klein-Winternheim möchte in die zweite Reihe zurücktreten.
Passend zu diesem Ereignis waren die meisten Ergebnisse unserer angereisten Protagonisten.
Immer im Jahresplan
Aktuell läßt sich in den Archiven nicht mehr feststellen, wann der Gymnasion Offenbach erstmalig beim Weinberg-Cup angetreten ist. Die erste Veranstaltung in Klein-Winternheim war jedenfalls 1988. Etwa um diese Zeit stieß der Verfasser dieser Zeilen zu der Sportart und dem Verein dazu. Nach einiger Zeit der Trainingsläufe in den heimischen Wäldern kam dann irgendwann um 1990 herum die Idee auf, sich vieleicht nicht erstmalig, aber doch als Besonderheit, auf fremdes Terrain zu wagen; es war also auch eine Art Premiere beim Besuch von auswärtigen Veranstaltungen.
Seitdem gehören Fahrten nach Rheinhessen für die vier Wertungsläufe der Weinberg-Cup-Serie eigentlich zum festen Jahresprogramm unserer Orientierer. Anfangs noch mit einer richtigen Kontrollkarte aus Pappe unterwegs, in die jeder Postenbesuch mit dem Knipsmuster einer Markierzange dokumentiert wurde, feierte ebenso die elektronische Postenkontrolle bei einem Lauf der Wertungsserie eine Premiere; gegen Ende der 90er Jahre.
Von der Orientierung her sind die Weinbergläufe in dem offenen, übersichtlichen Gelände prinzipiell nicht sehr schwer. Da die einzelnen Läufe aber über das Jahr verteilt stattfinden, war wettertechnisch zwischen Nebel, Hagel, Regen, Sturm bis hin zu unerbittlich brennender Sonne schon alles dabei, und das hügelige Gelände mit einigen Höhenmetern ist für uns Flachländer eine Herausforderung. Postenstandorte in den Rebzeilen und auf kleinen Verbindungspfaden bieten immer die spannende Frage, ob man nun in die richtige Rebzeile gelaufen ist - das Queren ist nämlich absolut verboten!
Sollte sich also für Klein-Winternheim kein organisierender Nachfolger in die Bresche werfen, bliebe eine klaffende Lücke im Jahresablauf!
Zwischen Not und Elend
Ist die Orientierung in den Weinbergen auch nicht so schwer, so scheint es zumindest das Laufen. Jedenfalls konnte unsere Delegation 2023 nicht auf breiter Front mit den Resultaten überzeugen. Es ist am Ende weitestgehend ähnlich dem am Vorabend ausgetragenen ESC für Deutschland ausgegangen; Dabeisein ist alles!
Neben Läufern trat auch ein Mitglied unserer Delegation im Mountainbike-Orientieren an; konnte die Ergebnisliste aber auch nicht entscheidend verbessern.
Ergebnisse
Daher verkünden wir ohne weitere Details die Plazierungen; in Klammern Startkategorie, erreichter Platz und Gesamtzahl der Gewerteten. Da unsere Delegation nur die Herrenklassen bestückte, ist kein aktuell angesagtes Gendern nötig.
- Arzumanov, Alexey (H45, 3./4), immerhin ein Podestplatz!
- Göbel, Sven (H45, 4./4)
- Garzorz, Martin (H55, 2./6), ein Lichtblick!
- Birger Holtermann (H60, 6./6)
- Hervás Lucas, Jesús (MTBO, 6./6)
Leider blieb auch keiner der potentiell zu Ehrenden für die Siegerehrung anwesend, so daß wir nicht einmal die Weinpreise in Empfang nehmen konnten.
Von dem Drama gibt es keine Bildbeweise.
Der langjährige Organisator aller dieser Veranstaltungen in Klein-Winternheim wurde von den anwesenden Teilnehmenden mit zahlreichen Geschichten aus der Geschichte, vielen Süßigkeiten, einem großen Präsentkorb und abschließenden minutenlangen stehenden Ovationen für die vielen Stunden der Freude und Spaß am O-Sport bedankt und in die hoffentlich erholsame zweite Reihe verabschiedet!
Danke, Meinolf Kleiner!
Rudelrennen
