Nationenübergreifendes Gewusel
4. Internationaler Pfingst-OL in Rumpenheim
Diesmal war alles anders: pünktlich, auf einer nagelneuen Sprint-Karte, mit dem größtem Starterfeld dieser Veranstaltungsreihe und von GO-Angeboten in den letzten 3 Jahren, Trainings-OL mit Wettkampfcharakter, und keine Beteiligung clubeigener Teilnehmer.
Aber erneut mit einem internationalem Starterfeld, so daß der Name durchaus Programm war.
Ein neuer Anlauf
Nach einigen Jahren der corona- und abwesenheitsbedingten Pause lud der GO wieder einmal zu einem “Internationalen Pfingst-OL” ein. Ursprünglich ein vereinsinternes Training, bei dem sich zufällig Vertreter mehrere Nationen trafen, fand es in unregelmäßigen Abständen und verschiedenen Ausrichtungsformen statt. Diesmal stand ein verländerter Einzelsprint auf der nagelneu aufgenommenen Karte des Rumpenheimer Schloßparks auf dem Programm. Bei den Aktivten des Vereins stieß das Angebot auf nicht so große Resonanz, da viele das Pfingstwochenende zu mehr oder minder ausgedehnten Reisen nutzten.
Dafür meldete sich nach der öffentlichen Ausschreibung ein rekordverdächtiges Starterfeld aus dem Rhein-Main-Gebiet und weit über dessen Grenzen hinaus. Mit 45 Meldungen wurde aus dem Training schon ein kleiner Wettkampf. Leider fehlten dann doch krankheits- und eisenbahnbedingt zwei internationale Starterinnen; dem länderübergreifenden Flair der Veranstaltung tat dies aber keinen Abbruch.
Die Organisation wurde dementsprechend hochgefahren. Da zahlreiche Teilnehmende mit dem modernen, berührungslos zu benutzenden SIAC-Kontrollkarten gemeldet hatten, stellten wir das AIR+-Verfahren entgegen der ursprünglichen Ausschreibung zur Verfügung, und es gab Zieltee. Aufgrund der schon sehr sommerlichen Witterung wurde davon reger Gebrauch gemacht.
Und obwohl die Gesamtveranstaltung in Einmann-Organisation durchgeführt wurde, von der Kartenaufnahme über Bahnlegung, Postensetzen, Org-Büro, Start und Auslesen der Postenkontroll-Speicherchips, passierte aus Vereinssicht quasi ein Wunder: schon 20 Minuten vor der dersten Startzeit war alles für einen pünktlichen Beginn bereit! Ade, GO’isches Viertel? Zitat aus dem Kreise von Stammgästen: “Damit kann ich nun gar nicht umgehen!”
Sommerlich
Die Startreihenfolge für die Kategorien kurz, mittel und lang wurde im Windhund-Verfahren durch die Laufwilligen erstellt. Nach dem Motto “wer zuerst kommt, erhält die Wunsch-Startzeit” konnten sich die Teilnehmenden von bereitgestellten Listen die gewünschte, noch verfügbare Startzeit auswählen. Diese wurde durch den rechtzeitigen Abschluß der Vorbereitungen auch sekundengenau eingehalten. Der wettkampfmäßig organisierte Start fand dank der routinierten Teilnehmer somit in Selbstbedienung statt. Die Startuhr auf einem Tablet schickte pünktlich alle zwei Minuten bis zu drei Teilnehmende auf die Strecke, pro Kategorie einen.
Die routinierten Wettkämpfenden ordneten sich am Start sogar korrekt in die durch Holzlatten markierten Vorstart-Boxen ein und standen damit zu ihrer Startzeit vor den Karten.
Gewusel im Park
Mit dem großen Starterfeld entstand dann in dem beschaulichen Offenbacher Vorort Rumpenheim im Altstadtbereich, dem kleinen Schloßpark und den angrenzenden Mainauen ein buntes Gewusel von Menschen in farbenfroher Laufkleidung. Da das Gelände nur wenige Postenstandorte bietet, die erfahrene Orientierer vor Herausforderungen stellen konnte, zielte die Bahnlegung auf längere Schläge zwischen den Postenstandorten und einer Auswahl an mehreren Routenoptionen.
Einige berichteten im Ziel, daß sie von zahlreichen Pfingstausflüglern auf ihr Tun und die Veranstaltung angesprochen wurden. Sie erteilten auch breitwillig Auskunft und machten somit Werbung für unseren O-Sport. Leider konnten wir dafür keine Zeitgutschriften vergeben!
Nur wenige Durchgänge führen in den Schloßpark, und die Auswahl des optimalen war eine häufige Anforderung. Da seit dem Beginn der Bahnlegung auf einmal der Frühling, ja sogar schon der Sommer, Einzug gehalten hatte, waren einige Wiesen extrem in die Höhe geschossen. Da die Bahnlegung Allergiker nicht ausreichend in Betracht gezogen hatte und einige wegen des Sprint-Charakters des Laufes auch in kurzer Kleidung antraten, mußten am Ende einige allergiegezeichnete Beine von den Vereinskameraden “verarztet” werden.
Auch erfahrene Laufende berichteten von der einen oder anderen Herausforderung bei der Routenwahl. Ungenaues Kartenlesen wurde dabei auf der Stelle mit Umwegen bestraft. Wer sich abseits der Wege im Kompaßlauf versuchte, fand sich auch schon bei kleinen Ungenauigkeiten in benachbarten Dickichten wieder. Die Karte war auf der Basis der hessischen Geodaten erstellt; somit gehen wir davon aus, die Objekte und Postenstandorte alle korrekt verortet waren. Abschließend gab es, auch von internationaler Seite, viel Lob für Karte und Bahnlegung.
Ergebnisse
Durch die Routenwahl-Optionen lag die Laufstrecke bei den meisten über der nominellen Luftline; nur so lassen sich die Zeiten erklären. Die Ergebnisse wurden bereits vom WKZ aus kurz nach dem Wettkampfende in unseren Ergebnisbereich für 2023 übertragen; hier die direkten Verweise:
Wir bedanken uns bei allen angereisten Teilnehmenden; den erkrankten eine gute Besserung und den zugtechnisch gestrandeten eine gute Anreise bei einer unserer nächsten Veranstaltungen!
Der/die/das Letzte
