Decoration Gymnasion Offenbach e.V. 1983

Orientierungslauf und mehr in Offenbach

Orientierungslauf, Cricket, Boogieboarding und mehr...

Südaustralische Meisterschaften im MTBO

MTBO-Karte Kuitpo Forest (43.7KB)

MTBO-Karten von Kuitpo Forest (anklicken für größere Version)

Auch auf der südlichen Erdhalbkugel lassen sich verschiedene Aktivitäten an einem Tag kombinieren. 2008 benötigten wir noch ein komplettes Trainingslager in Tschechien für die zahlreichen Betätigungen. Im Einmann-Betrieb geht das alles auch an einem Tag.

Orientierungslauf

MTBO ohne MTB, aber mit SI (77.5KB)

Im Ziel des MTBO ohne MTB, aber immerhin mit SI.

Am Samstag, den 29.10.2016 gab es in Südaustralien, nahe Adelaide, das offiziell letzte Bush-Event der Wintersaison. Es waren die SA MTBO Championships, die südaustralischen Meisterschaften im Mountainbike-Orientieren, bei dem auch Fußgänger willkommen waren. Jedoch gab es für diese Zielgruppe keine spezifischen Karten, sondern es kamen die normalen MTBO-Karten mit “allen Posten” zum Einsatz; genau genommen sogar zwei unterschiedliche Kartenteile. Der Maßstab von 1:20.000 für den größeren Teil war schon durchaus ungewöhnlich; die sparsame und im Grunde genommen gar nicht vorhandene Vegetationskartierung fügte für die Fußgänger noch eine weitere Herausforderung hinzu. Der zweite Kartenteil im Maßstab 1:12.500 war dann auch keine große Erleichterung; war doch auch hier die Vegetationsdarstellung auf offene Gebiete begrenzt. Der in der Karte weiße Waldteil hatte von gut belaufbarem Pinienwald bis zu undurchdringlichem Dickicht alles zu bieten.

Fußgänger (oder -läufer) hatten den Vorteil, sich aus diesem umfangreichen Angebot in Form eines Score-OLs die Posten und deren Reihenfolge selbst aussuchen zu dürfen. Allerdings waren weder auf der Karte noch in den ohnehin abwesenden Postenbeschreibungen Hinweise auf die Punktzahl zu finden. Der auf die Radler abgestimmte Maßstab von 1 : 20.000 ließ anraten, die weiter entfernten Posten von vorneherein auszuschließen, weil sich das zu einer Luftlinienstrecke von 20 km summiert hätte. So wurde auch dieser Lauf ein hübsches Trainings-Event. Weil die nicht kartierten Vegetationsbestände sich als teilweise sehr dicht bewachsen erwiesen, war es sehr ratsam, sich doch eher an das Wegenetz und die damit verbundenen Umwege zu halten.

Vielseitige Fauna

Diesmal gab es, neben dem bekannt europäisch anmutenden Erscheinungsbild der Karte und des Waldgebietes Besonderheiten, die es bei unseren europäischen OLs definitiv nicht gibt. Urplötzlich kreuzte wieder ein recht stattliches Exemplar eines Känguruhs den Weg des einsamen Läufers; aufgeschreckt von einer größeren Gruppe der MTBO-Teilnehmer auf dem nahegelegenen Waldweg. Kurz darauf gab es eine weniger angenehme Begegnung mit der einheimischen Fauna: auf einer Wiese sonnte sich eine unerwartet große Schlange am ersten “richtigen” Sommertag der neuen Saison. Temperaturen um 30 °C und ein fast wolkenloser Himmel waren auch für die einheimischen Orientierer sowie die lokale Tierwelt lange nicht mehr erlebte Begleiterscheinungen.

Lizard (Australien) (22.9KB)

Ein recht stattliches Exemplar einer australischen Eidechse, ein “legless lizzard”

Vor den Schlangen in dieser Gegend wurde schon allgemein gewarnt; diese sind neben der Hitze auch der Grund, weshalb es in der Sommersaison von November bis etwa März/April keine OLs im Bushland mehr gibt. Mangels mitgeführtem Fotoapparat gibt es von der Schlange leider (oder besser zum Glück) kein Beweisbild. Für ihre Größe von sicherlich mehr als einem Meter Länge war sie außerdem recht flott unterwegs, zum Glück in die entgegengesetzte Richtung. Die dunkelbraune, fast ins Schwarze tendierende Farbe qualifzierte sie schon als “brown snake”, vor der allgemein gewarnt wurde.

Selbst die Eidechsen sind, wie so vieles, in diesem Land viel größer als die europäisch-einheimischen Exemplare. Im Gegensatz zu den Schlangen sind diese aber nicht giftig und wegen ihres Appetites auf Insekten, Spinnen und andere Schädlinge gern gesehene Gäste in den Gärten.

OL-Ergebnis

Trailer mit allem OL-Zubehör (81.9KB)

Alles dabei: der OL-Trailer mit allem OL-Zubehör

Der Wettkampf wurde zwar mit SportIdent durchgeführt, aber ein Ergebnis noch nicht veröffentlicht. Besonders spannend ist der OL-Trailer der hiesigen Veranstalter, auf dem alle Gerätschaften und sämtliches Zubehör für die Durchführung einer Veranstaltung griffbereit untergebracht sind. Eine tolle Idee auch für europäische Verhältnisse…

Beach-Events

Silver Sands Beach, Südaustralien (40.9KB)

Silver Sands Beach, südlich von Adelaide in Südaustralien

Der Nachmittag gehörte dann einem Ausflug an den Strand, Silver Sands Beach. Hier ist der Sand so fest, daß er üblicherweise auch mit Autos befahren wird; sozusagen ein Drive-in Strand.

Boogie-Boarding (23.0KB)

Boogie-Boarding ist leichter als Wasserski, kann man dabei doch mehr oder minder bequem liegen…

Auch wenn Adelaide direkt am Meer liegt und auch das Umland laut Kartenbild noch als küstennah gilt, dauerte die Anreise doch eine gute Stunde. Neben einem tollen Sandstrand, einem Meer mit sanfter Dünung wurde als Besonderheit durch meine Gastgeber eine Einführung in “Beach Cricket” angepriesen.

Cricket ist eine der populärsten Sportarten in Commonwealth-Ländern, und auch im Mutterland Großbritannien. Zugereiste und Einwanderer benötigen etwa drei Generationen, um wenigstens einen rudimentären Einblick in das Regelwerk zu bekommen. Daher beschränkte sich meine Aufgabe weitestgehend darauf, nach Anweisung entweder einen (behelfsweise eingesetzten Tennis-) Ball zu werfen, ihn mit einem flachen, länglichen Schläger vor einer kleinen, fragilen Holzkonstruktion namens “Wicket” wegzuschlagen, zwischen zwei Markierungen hin- und herzurennen, oder einen weggeschlagenen Ball eines Gegenspielers möglichst schnell in die Nähe eines dieser Holzaufbauten zu bekommen.

Richtiger Spaß kam aber im Anschluß daran auf, als im Kofferraum dann drei kleine Surfbretter namens “Boogie Boards” auftauchten. Selbst die kleine Meeresdünung mit den sich am Strand brechenden Wellen ermöglichte schon beeindruckend lange Gleitwege, wenn man erst einmal den richtigen Moment für die Welle erwischt hat.

Für den kommenden Sonntag ist schon wieder ein Temperatursturz auf 15 °C und Regen angekündigt. Der richtige Sommer “down-under” läßt noch etwas auf sich warten.